Das Wichtigste auf einen Blick
- Flexibles Vorsorgeinstrument: Ein Freizügigkeitskonto ermöglicht es, Pensionskassenguthaben nach dem Austritt aus einer Pensionskasse flexibel zu verwalten.
- Steuervorteile: Zins- und Kapitalerträge auf Freizügigkeitskonten sind bis zur Auszahlung steuerfrei, was sie attraktiv für die langfristige Anlage macht.
- Hoher Schutz: Das Freizügigkeitskonto bietet besonderen gesetzlichen Schutz und Sicherheit in Krisenzeiten, besser als reguläre Bankkonten.
- Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten: Ob bei Jobwechsel, Arbeitslosigkeit oder beruflicher Auszeit – ein Freizügigkeitskonto bietet flexible Lösungen für verschiedene Lebenssituationen.
- Investitionsmöglichkeiten: Einige Anbieter erlauben Investitionen in Wertschriften, um höhere Renditen zu erzielen.
Überblick: Was ist ein Freizügigkeitskonto?
Ein Freizügigkeitskonto ist ein spezielles Konto, das in der Schweiz zur Verwaltung von Pensionskassenguthaben dient, wenn jemand aus einer Pensionskasse austritt und sein angespartes Altersguthaben nicht direkt in eine andere Pensionskasse überträgt. Es stellt sicher, dass das bereits eingezahlte Pensionskassengeld im Vorsorgesystem bleibt. Dies ermöglicht ein vorübergehendes Parkieren des Pensionskassenguthabens und bietet eine flexible Lösung für verschiedene berufliche Situationen. Dies spielt eine wichtige Rolle bei der eigenständigen Verwaltung der privaten Altersvorsorge.
Definition Freizügigkeitsleistung: Die Freizügigkeitsleistung bezieht sich auf die finanziellen Mittel, die bei Austritt aus der Pensionskasse zur Verfügung stehen. Diese werden auf einem Freizügigkeitskonto verwaltet, um sicherzustellen, dass das Pensionskassengeld im Vorsorgekreislauf bleibt und nicht vom Arbeitnehmer verfügt werden kann. Die Freizügigkeit des Pensionskassengeldes ist dabei von grosser Bedeutung. Somit bleibt das angesparte Altersguthaben geschützt und kann bei Bedarf flexibel verwaltet werden.
Definition Freizügigkeitsguthaben: Das Freizügigkeitsguthaben stammt aus der angesparten Pensionskasse und wird auf ein Freizügigkeitskonto überwiesen. Es stellt das angesparte Altersguthaben dar, das nach dem Austritt aus einer Pensionskasse verwaltet werden muss. Um höhere Erträge zu erzielen, wird empfohlen, das Freizügigkeitsguthaben in Wertschriften zu investieren.
Ein Freizügigkeitskonto spielt eine zentrale Rolle in der beruflichen Vorsorge in der Schweiz. Seit der Einführung des Freizügigkeitsgesetzes 1995 haben Versicherte die Möglichkeit, ihre Altersvorsorge flexibel zu gestalten, wenn sie vor dem Versorgungsfall aus der Pensionskasse austreten.
Für Angestellte, die ein Bruttojahreseinkommen von über CHF 22’050 haben, ist eine Versicherung bei einer Pensionskasse verpflichtend. Ein Freizügigkeitskonto bietet viele Vorteile und Nutzungsmöglichkeiten, die es zu einem wichtigen Instrument für die Altersvorsorge machen.
Gesetzliche Grundlagen und Anforderungen
Das Freizügigkeitskonto gehört zur 2. Säule des Sozialsystems. Es dient der Aufbewahrung von Pensionskassenguthaben bis zur regulären Pensionierung. Die gesetzlichen Grundlagen dafür sind im Bundesgesetz über die Freizügigkeit in der beruflichen Alters‑, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (Freizügigkeitsgesetz, FZG) festgelegt.
Das Gesetz regelt die Ansprüche der Versicherten im Freizügigkeitsfall und ist auf alle Vorsorgeverhältnisse anwendbar, in denen eine Vorsorgeeinrichtung Leistungen bei Erreichen der Altersgrenze, bei Tod oder Invalidität gewährt. Es umfasst auch Regelungen zur Berechnung der Austrittsleistung und zur Übertragung an neue Vorsorgeeinrichtungen.
Selbstständige können unter bestimmten Bedingungen das angesparte Kapital vorzeitig beziehen. Versicherte können auch eine Barauszahlung verlangen, wenn sie die Schweiz endgültig verlassen, eine selbstständige Erwerbstätigkeit aufnehmen oder die Austrittsleistung weniger als ihr Jahresbeitrag beträgt. Für verheiratete oder in eingetragener Partnerschaft lebende Anspruchsberechtigte ist die schriftliche Zustimmung des Ehegatten oder Partners erforderlich.
Das Freizügigkeitsgesetz stellt sicher, dass das angesparte Altersguthaben im Vorsorgesystem bleibt und bietet besondere gesetzliche Schutzmechanismen.
Unterschied zwischen Freizügigkeitskonto und Freizügigkeitspolice
Neben dem Freizügigkeitskonto gibt es auch die Möglichkeit, den Vorsorgeschutz durch eine Freizügigkeitspolice aufrechtzuerhalten. Freizügigkeitskonten werden von Bank- und Freizügigkeitsstiftungen angeboten, während Freizügigkeitspolicen bei Lebensversicherungen abgeschlossen werden können. Trotz gleicher Angebotskriterien, steuerlicher Behandlung und Begrenzungen hinsichtlich der Barauszahlung und Begünstigung gibt es wesentliche Unterschiede:
- Zinssätze: Banken können die Zinssätze mehrmals jährlich anpassen, während die Zinssätze der Versicherer auf von der FINMA genehmigten Kollektiv-Lebensversicherungstarifen beruhen und jährlich festgelegt werden. Diese können von Gesellschaft zu Gesellschaft variieren.
- Garantien im Falle der Zahlungsunfähigkeit: Der bedeutendste Unterschied liegt in den gewährten Garantien. Bankprodukte sind im Konkursfall bis zu einem Betrag von CHF 100'000 pro Versicherten geschützt (Einlagensicherung). Guthaben aus Freizügigkeitspolicen (inkl. Zinsen) sind dagegen jederzeit vollumfänglich garantiert. Versicherer müssen ein gebundenes und speziell ausgeschiedenes Vermögen bilden, um die Ansprüche der Versicherten sicherzustellen. Die Einhaltung dieser Vorschriften wird durch die FINMA überwacht.
Unterschied zu einem regulären Bankkonto
Ein Freizügigkeitskonto unterscheidet sich deutlich von einem regulären Bankkonto. Es ist speziell für die berufliche Vorsorge in der Schweiz konzipiert und unterliegt besonderen gesetzlichen Schutzmechanismen. Das Kapital auf einem Freizügigkeitskonto ist zweckgebunden und darf nicht frei verwendet werden.
- Gesetzliche Rahmenbedingungen: Durch das Freizügigkeitsgesetz (FZG) ist das Guthaben vor missbräuchlicher Nutzung geschützt und darf nur für die Altersvorsorge verwendet werden.
- Zweckgebundenheit: Das Kapital kann nur unter bestimmten Bedingungen vorzeitig ausgezahlt werden, z. B. für den Erwerb von Wohneigentum oder bei endgültigem Wegzug aus der Schweiz.
- Kapitalschutz: Freizügigkeitskonten schützen das Guthaben vor Gläubigerzugriffen, was es im Falle einer Privatinsolvenz unpfändbar macht.
- Verzinsung: Diese Konten bieten oft höhere Zinsen als herkömmliche Bankkonten, was das Wachstum des Vorsorgevermögens fördert.
- Verwaltungsgebühren: Freizügigkeitskonten können spezifische Verwaltungsgebühren haben, die von Anbieter zu Anbieter variieren.
Investitionsmöglichkeiten: Einige Anbieter erlauben Investitionen in verschiedene Anlagestrategien, was höhere Renditen, aber auch mehr Risiko bedeuten kann.
Diese Schutzmechanismen gewährleisten, dass das Vorsorgevermögen sicher bleibt und ausschliesslich zur Altersvorsorge dient.
Wann brauche ich ein Freizügigkeitskonto?
Ein Freizügigkeitskonto wird in verschiedenen beruflichen Situationen benötigt, insbesondere wenn das Vorsorgevermögen aus der 2. Säule geparkt werden muss. Bei Arbeitslosigkeit wird die angesparte Freizügigkeitsleistung auf ein Freizügigkeitskonto übertragen. Solche Konten bieten eine flexible Lösung, um das angesparte Altersguthaben sicher zu verwahren, bis du eine neue berufliche Perspektive gefunden hast.
Darüber hinaus gibt es auch andere Lebenssituationen, die die Eröffnung eines Freizügigkeitskontos erfordern oder empfehlen, wie berufliche Auszeiten, Weiterbildungen, Babypause oder ein vorübergehender Umzug ins Ausland. Ein Freizügigkeitskonto bietet eine sichere und flexible Möglichkeit, das Altersguthaben in diesen Zeiten zu verwalten.
- Arbeitslosigkeit: Bei Verlust des Arbeitsplatzes wird das angesparte Vorsorgeguthaben aus der Pensionskasse auf ein Freizügigkeitskonto übertragen. Dies stellt sicher, dass dein Altersguthaben weiterhin sicher verwahrt wird, bis du eine neue Anstellung gefunden hast.
- Jobwechsel: Beim Verlassen einer Arbeitsstelle ohne sofortigen Neueinstieg oder in ähnlichen Situationen ist die Eröffnung eines Freizügigkeitskontos erforderlich. Wenn du vor der Pensionierung ohne unmittelbaren Jobantritt eine Arbeitsstelle verlässt, wird das Altersguthaben auf ein Freizügigkeitskonto überwiesen. Bei Eintritt in einen neuen Job wiederum wird das vorhandene Vorsorgeguthaben in die neue Pensionskasse übertragen, was zur Auflösung des Freizügigkeitskontos führt.
- Selbstständigkeit: Wenn du dich entscheidest, selbstständig zu werden und somit aus der obligatorischen Pensionskasse ausscheidest, wird dein Vorsorgevermögen auf ein Freizügigkeitskonto überwiesen. Selbstständige können eine Personengesellschaft oder eine Kapitalgesellschaft gründen. Die Aufnahme einer selbstständigen Erwerbstätigkeit ermöglicht unter bestimmten Bedingungen eine vorzeitige Auszahlung des Freizügigkeitsguthabens.
- Berufliche Auszeiten: Ob für eine Weltreise, eine längere Krankheit oder eine persönliche Auszeit – in solchen Phasen kann dein Vorsorgevermögen auf ein Freizügigkeitskonto transferiert werden, um es sicher und verzinst zu verwahren.
- Austritt aus der Pensionskasse: Beim Austritt aus der Pensionskasse wird das bisher angesparte Pensionskassengeld auf ein Freizügigkeitskonto überwiesen. Nach einem Unternehmensaustritt darfst du nicht über das Pensionskassengeld verfügen, sondern musst es auf ein Freizügigkeitskonto einzahlen. Um einen Kapitalbezug aus einem anderen zulässigen Grund zu beantragen, muss das entsprechende Formular ausgefüllt werden.
- Auslandsaufenthalte: Bei einem vorübergehenden oder dauerhaften Umzug ins Ausland wird dein Pensionskassengeld auf ein Freizügigkeitskonto überwiesen. Dies bietet Flexibilität und Sicherheit, bis du entscheidest, wie du weiter vorgehst. Bei einer Rückkehr in die Schweiz kann das Guthaben wieder in die Pensionskasse eingezahlt werden.
- Weiterbildungen: Wenn du dich für eine Weiterbildung entscheidest und dafür eine berufliche Pause einlegst, wird dein Altersguthaben sicher auf einem Freizügigkeitskonto verwahrt.
- Babypausen: Während einer Babypause, in der du möglicherweise nicht arbeitest und daher aus der Pensionskasse ausscheidest, kannst du dein Vorsorgevermögen auf ein Freizügigkeitskonto übertragen lassen.
Wie du siehst, gibt es viele Lebenssituationen, in denen ein Freizügigkeitskonto eine flexible und sichere Lösung bietet. Doch welche konkreten Vorteile bringt dir ein solches Konto?
Vorteile eines Freizügigkeitskontos
Ein Freizügigkeitskonto bietet zahlreiche Vorteile für die Verwaltung von Vorsorgegeldern. Es ermöglicht Arbeitnehmern, ihre Vorsorgegelder sicher zu verwahren, wenn sie vorübergehend oder dauerhaft aus dem Arbeitsverhältnis ausscheiden. Darüber hinaus sind die auf einem Freizügigkeitskonto erzielten Zins- und Dividendenerträge bis zur Auszahlung von der Einkommenssteuer und Vermögenssteuer befreit.
Steuerfreiheit
Ein wesentlicher Vorteil ist die Steuerfreiheit der Zins- und Kapitalerträge, solange das Guthaben nicht ausbezahlt wird. Diese Steuervergünstigung ermöglicht es, das Kapital langfristig zu parken und von Vorzugszinsen zu profitieren, was das Freizügigkeitskonto zu einem attraktiven Instrument für die langfristige Anlage von Vorsorgegeldern macht.
Einlagensicherung und Insolvenzschutz des Freizügigkeitskontos
Die Sicherheit des Geldes auf einem Freizügigkeitskonto ist ein entscheidender Vorteil. In der Schweiz sind Einlagen durch die Einlagensicherung bis zu CHF 100’000 pro Kunde geschützt.
Im Falle eines Bankkonkurses werden diese Guthaben privilegiert behandelt und fallen in die zweite Konkursklasse. Wenn das Freizügigkeitsguthaben in Wertschriften angelegt ist, gilt es als Sondervermögen und fällt nicht in die Konkursmasse, was zusätzlichen Schutz für das Vorsorgevermögen bietet. Es ist zudem möglich, bis zu zwei Freizügigkeitskonten zu führen, was eine Aufteilung der Guthaben und eine Minimierung des Insolvenzrisikos ermöglicht.
Flexibilität
Ein Freizügigkeitskonto bietet hohe Flexibilität beim Umgang mit Vorsorgegeldern bei beruflichen Veränderungen. Es ermöglicht, das Vorsorgekapital kostengünstig und flexibel anzulegen und die Anlagestrategie jederzeit an individuelle Bedürfnisse und Marktbedingungen anzupassen. Zudem ist der Wechsel zu einem anderen Anbieter eines Freizügigkeitskontos jederzeit möglich und verursacht meist keine Kosten.
Freizügigkeitskonto eröffnen in 6 Schritten
Die Eröffnung eines Freizügigkeitskontos ist ein einfacher und unkomplizierter Prozess. Du kannst das Konto entweder online oder physisch in einer Bank vor Ort eröffnen. Im Folgenden haben wir den Prozess in die essenziellsten Schritte heruntergebrochen.
1. Auswahl einer Freizügigkeitsstiftung oder Bank
Der erste Schritt besteht darin, ein geeignetes Finanzinstitut auszuwählen. Eine Freizügigkeitsstiftung ist eine Institution, die von einer Bank oder Versicherung betrieben wird und die Aufgabe hat, Freizügigkeitsleistungen anzulegen und zu verwalten. Du hast die Freiheit, den Anbieter für dein Freizügigkeitskonto selbst zu wählen. Vergleiche verschiedene Anbieter hinsichtlich ihrer Konditionen, Zinsen und Serviceleistungen.
2. Kontaktaufnahme mit dem gewählten Anbieter
Nachdem du eine passende Freizügigkeitsstiftung oder Bank ausgewählt hast, nimmst du Kontakt mit dieser auf. Dies kann entweder online, telefonisch oder durch einen persönlichen Besuch geschehen. Viele Anbieter ermöglichen inzwischen eine Online-Kontoeröffnung, die oft schneller und unkomplizierter ist als die traditionelle Methode.
3. Bereitstellung der notwendigen persönlichen Daten
Um das Freizügigkeitskonto zu eröffnen, musst du einige persönliche Daten angeben, wie deinen Namen, Adresse und Versicherungsausweis. Diese Informationen werden benötigt, um deine Identität zu verifizieren und das Konto zu eröffnen.
4. Formular zur Kontoeröffnung ausfüllen
Das Formular zur Eröffnung eines Freizügigkeitskontos kann in der Regel auf der Website des gewählten Anbieters heruntergeladen werden. Fülle das Formular sorgfältig aus und reiche es zusammen mit den erforderlichen Dokumenten ein. Bei einigen Anbietern ist dieser Prozess vollständig online durchführbar.
5. Identitätsverifizierung
Viele Anbieter ermöglichen inzwischen eine Online-Kontoeröffnung, die oft schneller und unkomplizierter ist als die traditionelle Methode. Die Identitätsverifizierung kann dabei über eine Video-Identifikation erfolgen. Wenn du dich für eine persönliche Eröffnung bei einer Bank vor Ort entscheidest, bringe alle erforderlichen Dokumente wie Ausweispapiere und ggf. Unterlagen zur beruflichen Vorsorge mit.
6. Übertragung des Guthabens
Nach der erfolgreichen Kontoeröffnung musst du der alten Pensionskasse die neuen Kontodaten mitteilen. Das Freizügigkeitsguthaben wird dann von der alten Pensionskasse auf das neue Freizügigkeitskonto überwiesen. Dieser Vorgang kann je nach Vorsorgeeinrichtung einige Tage bis Wochen dauern.
Verwaltung und Verzinsung des Freizügigkeitsguthabens
Die Verwaltung und Verzinsung des Freizügigkeitsguthabens sind zentrale Aspekte, die du berücksichtigen solltest. Hierbei sind verschiedene Verzinsungsmodelle und die Möglichkeit zur Anlage in Wertschriften von Bedeutung.
Verzinsungsmodelle und aktuelle Zinssätze
Die aktuellen Zinssätze für Freizügigkeitskonten variieren stark. Während einige Banken Zinssätze von nahezu null Prozent anbieten, können andere Institute deutlich höhere Zinsen zahlen. Aufgrund der niedrigen Zinsen auf Freizügigkeitskonten im Vergleich zu anderen Vorsorgekonten, wie Säule 3a Vorsorgekonten, ist es wichtig, sich über die verschiedenen Angebote zu informieren und den besten Zins zu finden.
Gebühren vergleichen
Neben den Zinssätzen spielen auch die Gebühren eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Freizügigkeitskontos. Die Gebühren können je nach Bank und Dienstleistung stark variieren. Einige Banken erheben hohe Gebühren für die Kontoführung, den WEF-Bezug oder die Saldierung des Kontos. Es ist daher ratsam, die Gebührenstrukturen der verschiedenen Anbieter genau zu vergleichen, um unerwartete Kosten zu vermeiden.
Bestes Freizügigkeitskonto finden
Um das beste Freizügigkeitskonto zu finden, ist es wichtig, sowohl die Zinssätze als auch die Gebühren zu vergleichen. Ein digitaler Anbieter kann dabei von Vorteil sein, da Freizügigkeitskonten oft nur für eine kurze Zeit gehalten werden und eine einfache Eröffnung und Schliessung des Kontos ermöglichen. Die durchschnittlichen Zinsen auf Freizügigkeitskonten liegen derzeit deutlich unter der Inflationsrate, was zu einem Kaufkraftverlust führen kann. Daher kann es sinnvoll sein, auch alternative Anbieter mit entsprechenden Anlagemöglichkeiten im Rahmen der 2. Säule in Betracht zu ziehen.
Möglichkeiten zur Anlage in Wertschriften
Ein Freizügigkeitsdepot ermöglicht die Investition des Vorsorgeguthabens in Wertschriften wie Aktien, Anleihen oder Fonds. Diese Option bietet potenziell höhere Renditen, bringt aber auch Schwankungsrisiken mit sich. Die Wahl der richtigen Anlagestrategie hängt vom Anlagehorizont und der Risikobereitschaft ab. Durch die Diversifikation der Investitionen kann das Risiko verringert und die Renditechancen verbessert werden.
Geldanlage auf dem Freizügigkeitskonto
Eine kluge Geldanlage auf dem Freizügigkeitskonto kann den Unterschied für deine Altersvorsorge ausmachen. Freizügigkeitsstiftungen bieten verschiedene Anlagemöglichkeiten für Freizügigkeitsgelder, darunter die Investition in Wertschriften, die eine Chance auf höhere Renditen und Inflationsschutz bieten.
Investition in Wertschriften
Das Freizügigkeitsguthaben kann in Wertschriften investiert werden, um eine potenziell höhere Rendite zu erzielen als auf einem klassischen Freizügigkeitskonto. Diese Anlagemöglichkeiten bieten eine attraktive Option, das Vorsorgekapital langfristig zu vermehren und somit die Altersvorsorge zu sichern.
Investition in Fonds
Kostengünstige Indexfonds sind eine der Hauptanlageoptionen, die von Freizügigkeitsstiftungen angeboten werden. Diese Fonds ermöglichen es dir, breit gestreut in den Markt zu investieren, was das Risiko reduziert und gleichzeitig potenziell höhere Renditen bietet. Angesichts des derzeit niedrigen Zinsniveaus sind Fonds eine attraktive Alternative zu traditionellen Sparanlagen.
Wertschriftendepot vs. Sparkonto
Die Anlage in Wertschriften bringt Schwankungsrisiken mit sich, die bei klassischen Sparlösungen nicht vorhanden sind. Während Freizügigkeitskonten oft nur geringe Verzinsung bieten, kann das Kapital in Wertschriftendepots deutlich wachsen. Ein gut verwaltetes Wertschriftendepot kann vor allem über längere Zeiträume das eingesetzte Kapital deutlich steigern, was im Vergleich zu minimal verzinsten Freizügigkeitskonten eine erheblich bessere Perspektive für deine Altersvorsorge bieten kann.
Steuerliche Aspekte des Freizügigkeitskontos
Freizügigkeitskonten bieten erhebliche steuerliche Vorteile, die sie zu einer attraktiven Option für die langfristige Anlage von Vorsorgegeldern machen. Hier sind die wichtigsten steuerlichen Aspekte:
Steuerfreiheit während der Laufzeit
Freizügigkeitsguthaben unterliegt bis zur Auszahlung weder der Vermögenssteuer noch der Einkommenssteuer. Zins- und Dividendenerträge auf Freizügigkeitsguthaben müssen ebenfalls nicht als Einkommen versteuert werden. Dies ermöglicht es, das Kapital langfristig zu parken und von den Vorzugszinsen zu profitieren, ohne jährliche Steuerbelastungen.
Quellensteuer bei Wohnsitz im Ausland
Falls du ins Ausland ziehst, wird eine Quellensteuer anstelle der Kapitalsteuer erhoben. Diese steuerlichen Vorteile bieten einen erheblichen Anreiz, das Freizügigkeitsguthaben langfristig auf einem Freizügigkeitskonto zu belassen und in attraktive Anlagemöglichkeiten zu investieren.
Steuern sparen beim Bezug
Das Freizügigkeitsguthaben bleibt bis zur ordentlichen Pensionierung gesperrt, mit wenigen Ausnahmen, die eine frühzeitige Auszahlung erlauben. Dazu gehören der Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum, der Beginn einer selbständigen Erwerbstätigkeit oder der endgültige Wegzug aus der Schweiz. Beim Bezug des Freizügigkeitskapitals fällt eine einmalige Kapitalauszahlungssteuer an, die in der Regel niedriger ist als die Einkommenssteuer.
Übertrag an eine andere Vorsorgeeinrichtung
Der Übertrag von Mitteln an eine andere Vorsorgeeinrichtung ist steuerfrei. Dies ermöglicht eine flexible Verwaltung des Freizügigkeitsguthabens ohne zusätzliche Steuerlast.
Freizügigkeitskonto: Auszahlung des Freizügigkeitsguthabens
Die Auszahlung des Freizügigkeitsguthabens ist ein wichtiger Aspekt, der sorgfältig geplant werden muss. Sie kann frühestens fünf Jahre vor Erreichen des Referenzalters erfolgen und erfolgt grundsätzlich als einmalige Zahlung.
Vorzeitiger Bezug und Verwendungszwecke
Es gibt verschiedene Bedingungen und Verwendungszwecke für den vorzeitigen Bezug des Freizügigkeitsguthabens. Diese umfassen:
- Vorzeitige Pensionierung: Du kannst dein Guthaben vorzeitig beziehen, wenn du dich frühzeitig pensionieren lässt.
- Bezug einer vollen Invalidenrente: Bei Erhalt einer vollen Invalidenrente ist ein vorzeitiger Bezug möglich.
- Aufnahme einer hauptberuflichen selbständigen Erwerbstätigkeit: Wenn du dich selbständig machst, kannst du dein Guthaben vorzeitig beziehen.
- Geringfügigkeit: Bei kleinen Beträgen, die unterhalb einer bestimmten Schwelle liegen, ist ein vorzeitiger Bezug möglich.
- Definitives Verlassen der Schweiz: Wenn du die Schweiz endgültig verlässt, kannst du dein Guthaben vorzeitig beziehen.
- Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum: Du kannst dein Guthaben für den Kauf von selbstgenutztem Wohneigentum nutzen. Für den Bezug von Guthaben zur Finanzierung von Wohneigentum ist das entsprechende Formular für den Vorbezug erforderlich. Der Bezug des Guthabens kann bis zum Alter von 70 Jahren (für Frauen bis 69 Jahre) aufgeschoben werden.
Reguläre Auszahlung bei Pensionierung
Du kannst dir das Guthaben bei einer Freizügigkeitsstiftung bis zu fünf Jahre vor dem Erreichen des AHV-Alters auszahlen lassen. In dieser Zeit hast du die Möglichkeit, über das Geld zu verfügen. Die reguläre Auszahlung der Freizügigkeitsguthaben erfolgt bei Pensionierung als einmalige Zahlung, nicht als Rente. Die Mittel auf einem Freizügigkeitskonto sind gewöhnlich bis zur regulären Pensionierung blockiert.
Freizügigkeitskontos auflösen
Das Auflösen eines Freizügigkeitskontos kann in verschiedenen Situationen notwendig werden. Das angesparte Pensionskassengeld wird auf ein Freizügigkeitskonto bei einer gewählten Freizügigkeitsstiftung überwiesen, wenn du ein Unternehmen verlässt und keinen neuen Arbeitgeber hast. Dabei muss das angesparte Guthaben im Vorsorgekreislauf verbleiben, ausser in besonderen Fällen, bei denen eine Auszahlung beantragt werden kann.
Übertrag in eine neue Pensionskasse bei Wiederaufnahme der Arbeit
Bei der Wiederaufnahme der Arbeit in einer neuen Pensionskasse muss das angesparte Freizügigkeitsguthaben zur neuen Pensionskasse übertragen werden. Dieser Vorgang erfordert bestimmte Schritte und Formalitäten, die sorgfältig durchgeführt werden müssen. Es ist wichtig, die Auswirkungen auf dein Guthaben zu berücksichtigen.
Splitting des Freizügigkeitskontos
Nach der Einzahlung ist es in der Regel nicht möglich, das Freizügigkeitsguthaben später aufzuteilen oder zu splitten. Es gibt jedoch bestimmte Situationen und Vorteile, die ein Splitting ermöglichen. Diese sollten sorgfältig abgewogen werden, da es Einschränkungen und Risiken gibt, die beachtet werden müssen. Du kannst dein Freizügigkeitsguthaben auf maximal zwei Freizügigkeitsstiftungen transferieren, was das Verlustrisiko im Falle eines Bankenkonkurses senkt.
Das Freizügigkeitsguthaben kann frühestens fünf Jahre vor dem ordentlichen Rentenalter (64 Jahre für Frauen, 65 Jahre für Männer) und spätestens fünf Jahre nach dem ordentlichen Rentenalter bezogen werden.
Was passiert im Todesfall?
Im Todesfall gibt es spezielle Regelungen für das Freizügigkeitskonto. Das Freizügigkeitskonto fällt im Todesfall nicht in die Erbmasse. Stattdessen wird das Freizügigkeitsguthaben getrennt vom Nachlass verteilt. Freizügigkeitsguthaben sollen vorrangig den Personen zugutekommen, die finanziell vom Verstorbenen abhängig waren.
Begünstigtenregelung: Die Inhaber eines Freizügigkeitskontos können eine schriftliche Begünstigungserklärung einreichen, um Begünstigte festzulegen. Die Reihenfolge der Begünstigten in einem Rang ist bindend und kann nicht übersprungen werden, was die Verteilung des Guthabens beeinflusst. Am besten informierst du dich bei deiner Freizügigkeitsstiftung über die Zulässigkeit der gewünschten Änderung. Anschliessend reichst du eine schriftliche Begünstigungserklärung ein.
Gesetzliche Erbfolge: Die gesetzliche Erbfolge bei Freizügigkeitskonten legt eine bestimmte Reihenfolge der Begünstigten fest. Begünstigte, die im Ausland wohnen, unterliegen beim Bezug des Freizügigkeitsguthabens der Quellensteuer anstelle der Kapitalsteuer. Zusätzlich können Personen, die von der verstorbenen Person unterstützt wurden oder mit ihr in einer Lebensgemeinschaft lebten, ebenfalls als Begünstigte in Betracht gezogen werden.
Zusammenfassung
Ein Freizügigkeitskonto ist ein unverzichtbares Instrument zur optimalen Verwaltung deiner beruflichen Vorsorge. Es bietet Flexibilität, Sicherheit und steuerliche Vorteile, die es zu einem attraktiven Bestandteil der Altersvorsorge machen. Ob bei Arbeitslosigkeit, Selbstständigkeit oder einem Umzug ins Ausland – ein Freizügigkeitskonto gewährleistet, dass dein angespartes Vorsorgevermögen sicher und flexibel verwaltet wird.
Ein gutes Verständnis und die richtige Nutzung des Freizügigkeitskontos sind mitentscheidend für deine finanzielle Zukunft im Alter. Nutze die vielfältigen Möglichkeiten zur Geldanlage, um deine Altersvorsorge zu maximieren, und bleib informiert über die gesetzlichen Bestimmungen und Vorteile, die dieses Konto bietet.
Häufig gestellte Fragen zum Freizügigkeitskonto
Was ist das FZK Freizügigkeitskonto?
Das Freizügigkeitskonto (FZK) ist ein spezielles Konto, auf dem das angesparte Pensionskassenguthaben verwaltet wird, wenn du aus der beruflichen Vorsorge (Pensionskasse) austrittst. Es sichert dein Vorsorgevermögen und stellt sicher, dass deine Freizügigkeitsleistung bis zu deinem nächsten beruflichen Engagement erhalten bleibt. Es ermöglicht dir, dein Vorsorgeguthaben zu erhalten und es bei Bedarf später in eine neue Pensionskasse zu überführen.
Was passiert mit dem Freizügigkeitskonto nach dem Austritt aus der Pensionskasse?
Nach deinem Austritt aus der Pensionskasse wird dein angespartes Pensionskassenguthaben auf ein Freizügigkeitskonto überwiesen. Dieses Konto dient als Zwischenlösung, bis du eine neue Anstellung findest und wieder in eine Pensionskasse eintrittst. Während dieser Zeit bleibt dein Vorsorgevermögen sicher verwahrt. Du kannst das Guthaben auch nutzen, um eine selbstständige Erwerbstätigkeit zu finanzieren oder es unter bestimmten Bedingungen vorzeitig beziehen.
Welche Services bietet die Stiftung Auffangeinrichtung BVG an?
Die Stiftung Auffangeinrichtung BVG bietet verschiedene Services für Personen, die aus der Pensionskasse austreten und ein Freizügigkeitskonto benötigen. Zu ihren Hauptservices gehören:
- Verwaltung und Sicherung des Freizügigkeitsguthabens.
- Angebot von verschiedenen Anlagemöglichkeiten für dein Vorsorgeguthaben.
- Unterstützung und Beratung bei der Verwaltung des Vorsorgevermögens während einer beruflichen Auszeit oder bei einem Jobwechsel.
- Bereitstellung von Informationen und Unterstützung bei der Auszahlung des Vorsorgeguthabens im Falle eines definitiven Austritts aus der beruflichen Vorsorge.
Welche steuerlichen Vorteile bietet ein Freizügigkeitskonto?
Ein Freizügigkeitskonto bietet mehrere steuerliche Vorteile. Die Erträge sind bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei, und Einzahlungen können steuerlich abgesetzt werden. Bei der Auszahlung wird das Guthaben zu einem ermässigten Steuersatz besteuert, was besonders bei einer geplanten Pensionierung oder einem Wegzug ins Ausland attraktiv ist.
Kann man das Freizügigkeitsguthaben in Wertschriften investieren?
Ja, du kannst dein Freizügigkeitsguthaben in Wertschriften investieren. Viele Freizügigkeitsstiftungen bieten verschiedene Anlagemöglichkeiten, darunter Investitionen in Aktien, Anleihen und Wertschriftenfonds. Durch eine gezielte Anlage kannst du von Renditen profitieren und dein Vermögen diversifizieren. Beachte dabei die Anlagerichtlinien und Risikoprofile der Stiftung und ziehe bei Bedarf professionelle Beratung hinzu.